Sonntag, 6. April 2014

Rollergirl

"Man kann nie genug Kajal draufhaben". Rollerball ist eine obskure Randsportart, in der sexuell orientiert gekleidete und schwer geschminkte junge Frauen sich mit bemerkenswerter Brutalität  und bei hoher Geschwindigkeit aus einem Rundkurs schubsen. Die Gender-Mainstreaming-Überbau-Interpretation sieht das als Beitrag zum "We can do it", Rosie-The-Riveter-Feminismus, die Jungs am Spielfeldrand sehen dabei mehr auf die hohen Röckchen. 
Harmonisch, glücklich, unverschwitzt: ein eher untypisches Bild der "Hurl Scouts"
Worum geht'?

Bliss, (deutsch: "Wonne"), 17-jährig, wird von ihrer Ex-Schönheitskönigin-Mutter von einem Beauty Contest zum anderen gefahren. Ihr macht das keinen Spaß, als Pubertäts-Misfit hat sie ohnehin keine großen Chancen (und obendrein räumt ihre kleine Schwester Pokale ab, die größer sind als sie selbst).

Beim Einkauf in einem Gothic-Store in Austin (mit Mama!) sieht sie mehrere Rollerderby-Spielerinnen in der Teamkleidung der "Hurl Scouts" und ist fasziniert. Der Kernsatz des Films fällt, als Bliss mit ihrer Freundin ein Spiel besucht und einer Spielerin mit "Ihr seid meine Helden" huldigt. Die Spielerin antwortet mit "Sei dein eigener Held" - und Bliss kramt zuhause die Rollschuhe (die mit den Barbies) raus.
Bliss ist die schnellste, aber es fehlt noch die gesunde Härte...
Bei der Jahresssichtung der Austin Derby Teams zeigt Bliss überragende Schnelligkeit auf der Rollschuhbahn und darf mit den Hurl Scouts trainieren. Hier verzweigt sich der Film in mehrere Stränge: es gibt a) den Konflikt mit Bliss' Freundin, die sich ernsthaft auf die College-Eingangstests vorbereitet, b) eine Liebschaft mit einem Jungen Gitarristen (ich würde nie zugeben, dass er irgendwie _auch_ süß ist) und c) die sportliche Rivalität mit den "Holy Rollers", deren Teamchefin droht, Bliss Alter zu petzen (keine Netzstrümpfe unter 21!) und sie damit aus ihrem Sport und ihrer Bestimmung zu kicken.
Nicht alle Mitspielerinnen sind dem Nesthäkchen freundlich gesonnen: Jemand ein Date mit der Dame?
Die Sache eskaliert, als Mama das neue Hobby der Tochter bemerkt und nach Auszug (zur Mitspielerin) und Wiedereinzug (bei den Eltern) ein Beauty-Contest, zu dem Bliss ihrer Mutter als Geste der Versöhnung fest zugesagt hat, auf dem selben Tag liegt, wie das Endspiel um die Meisterschaft im Rollerderby.
Beim Rollerderby geht es auch darum, stehen zu bleiben
Krise, Panik! Auftritt Papa: Der gute neigt als Reaktion auf die Entschlossenheit seiner Frau sonst eher zum Täuschen, Tarnen und Verpissen, hier aber ermannt er sich im Sinne des sportlichen Glücks seiner Tochter und überzeugt seine Frau, Bliss nicht nur zum Spiel gehen zu lassen, sondern auch selbst zuzusehen! Friede - der Musikerboy ist allerdings mittlerweile wegen Untreue in die Füße geschossen - und Familienglück, Ende des Films.
Überraschung! 
Dieses Kleid wird eine Mitbewerberin noch sehr glücklich machen
Lieblingsszene: In der Spielerkantine wird das Saisonplakat mit Bliss als Postergirl entrollt, es entwickelt sich eine Slow-Burn-Lebensmittelschlacht.


Wie war's?

Schön war's. Das ist wieder ein klassischer Jugend-Mutmachfilm (ähnlich zu "Kick it like Beckham", aber etwas simpler gestrickt) mit der witzigen und attraktiven Ellen Page in der Hauptrolle (auch in "Juno" und "Inception"). 

Friendly's Schulnote: Ein glattes "GUT". Da ist nichts zu Meckern. Hat auch Stil.

Rätselfrage: Wer sagt wann zu wem: "I do not have a gentle heart!"

Antwort auf die letzte Frage: "Närrischer Tuk!" sagt Gandalf zu Peregrin Tuk, als dieser in den Mienen von Moria einen Eimer (mit langer Kette..) in einen Brunnen kippt. 20 Sekunden lang scheppert der Eimer durch den Schacht, und 30 Sekunden später beginnt die erste Kriegstrommel der Orks dumpf entfernt zu schlagen.

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