Freitag, 15. August 2014

Good Morning, Vietnam

Wenn es so etwas wie eine komödiantische Splitterbombe gibt, dann kommt Robin Williams in der Rolle als Adrian Cronauer ihr schon sehr nahe. Selbst wenn man von seinem Text nur jedes zweite Wort versteht wie ich (nein, ich habe ihn nicht in der Originalversion gesehen) gibt es schon mehr zu lachen, als es einem gut tut. Der Begriff "Fremdschämen" war 1965 noch nicht erfunden, aber er beschreibt schon sehr gut, was man fühlt, wenn sich Robbin Williams so richtig zum Affen macht.
Extrovertiert ist gar kein Ausdruck: Adrian Cronauer ist die Fortführung des Krieges mit anderen Mitteln

Worum geht's?

President Johnson hat 175,000 Mann in Vietnam, jetzt kommt noch einer: Adrain Cronauer, DJ und Radiomoderator hatte sich von seinem Posten auf Kreta an die Front nach Vietnam beworben.
Cronauer begeistert die GIs durch subversive Witzchen und Rock'n'Roll und wird aus dem Stand der beliebteste Moderator des Soldatensenders. Bei seinen Vorgesetzten Haug und Dickerson hilft ihm das wenig: Der eine hält sich selbst für den größten Komiker vor de Herrn und spielt gerne mal eine Polka, der andere hat für subversion nichts übrig und stellt ihm zwei dickliche Zwillinge zur Seite, die jede Army-Meldung erst einmal zensieren, bevor Arian sie verlesen darf.

Als Nixon sich ankündigt, flattern bei Haug und Dickerson die Nerven. Wie man es nicht anders erwarten kann, wenn man der Chef einer Clownstruppe ist, endet die ganze mühsame Inszenierung im Chaos: Cronauer hat im Interview-Mitschnitt Nixons mit neuen Fragen kombiniert, die unter anderen um die Geschlechtsteile des (ehemaligen) Vizepräsidenten kreisen.
Die reizende Trinh kann Adrian mit Mühe für sich begeistern - die Familie bleibt reserviert
Das war wohl der eine Witz zu viel: Cronauer wird suspendiert und der furztrockene Haug modriert nun im persönlichen Regiment. Und spielt Polkas. Adrian verfolgt seine amourösen Absichten mit einer jungen Vietnamesin, die die Beziehung aber abbricht, weil die traditionellen Auffassungen ihrer Familie keine Verbindung zu amerikanischen Soldaten zulassen.

Inzwischen helfen Waschkörbe an Protestbriefen und Stunden, die die Telefonisten im Sender mit dem Abwiegeln von Protesten enttäuschter GIs verbringen, Adran wieder in seinen Job. Der hat aber plötzlich keine Lust mehr (Ihr merkt, es ist ein ziemliches hin- und her) und wird erst in einem Verkehrsstau durch die Bewunderung der Soldaten für seine Leistung als DJ umgestimmt.
Nixons Klöten? Das gibt Ärger mit dem Chef. In die Luft sprengen ist dann aber doch etwas überreagiert.

Sein Chef hat nun wirklich die Nase voll: König-David-mäßig schickt er ihn im Jeep auf eine Mission, bei der er sterben muss.Aber Adrian und sein Kumpel werden, wie auch schon bei einem vorherigen Bombenanschlag vom kleinen Bruder seiner Angebeteten herausgehauen.

Das sind ein paar Zufälle zuviel: Der kleine Bruder entpuppt sich als getarnter Vietcong-Kämpfer und die Verbindung kostet Adrian endgültig die Stelle - er geht zurück nach Kreta.

Wie war's?

Hier wurde aus einem belanglosen Filmchen durch Robin Williams ein solides Stück guter Unterhaltung gemacht, was keine geringe Leistung darstellt. Der Film hat sich ein gutes Stück weit überholt, und über Vietnam weiß man seit "Apocalypse Now", "Full Metal Jacket" und "Platoon" schon etwas mehr als "Good morning Vietnam" und offenbaren kann. Aber: der Film ist lustig, und wenn man grade nichts anderes zu tun hat, kann man ihn sich durchaus ansehen.

Friendlys Schulnote: Eine Zwei-Minus (Hilfsweise die Noten meiner Söhne: Zwei-Plus und Zwei)

Rätselfrage: "Nichts riecht so wie Napalm am Morgen" sagt wer wann zu wem in welchem Film?

Antwort der letzten Rätselfrage: Das war natürlich der übermenschlich starke TERMINATOR im gleichnamigen Film!

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