Dienstag, 12. August 2014

Zum Tod von Robin Williams

"Wenn jemand wie Robin Williams sich umbringt, dann kann es jedem passieren", das war mein erster Gedanke als ich heute im Radio hörte, dass der Schauspieler und Komiker sich erhängt hat. Na super! Da fühlt man sich gleich so beruhigt!
Eigentlich bin ich nie wirklich ein Fan von ihm gewesen."Der Club der toten Dichter" hat mich bewegt, als ich ihn mit 20 Jahren gesehen habe, aber neulich war er echt langweilig. "Doubtfire" kenne ich nicht, "Garp" war prima, "Der König der Fischer" genial, "Nachts im Museum" ein schöner Kinderfilm. "Good morning, Vietnam" werde ich mir erst noch ansehen. Im ganzen in meinen Augen gemischte Qualität, vielleicht auch unvermeidbar bei einem Schauspieler, dessen Filmliste im Wiki 82 Einträge hat. 
Übergroße Schwermut tötet so sicher wie eine Axt. Robin Williams, der große Komiker, ist tot.
Weshalb hat mich sein Tod so erschüttert? Für mich waren Williams Figuren (und letztlich er als Summe allen, was ich von ihm wahrnehmen könnte) eine Identifikationsfigur. Williams war der Unermüdliche, der sich auch gegen übermächtige Umstände bemüht, weil es keine Alternative für ihn gibt. Aufgeben kommt nicht in Frage, Resignation macht keinen Spaß. Der Sieg ist ihm unerreichbar, möglich sind nur Teilerfolge zwischen den Rückschlägen. Williams Figuren müssen immer so schnell laufen, wie sie können nur um nicht zurück zu fallen, und er weiß um die Vergeblichkeit seines Tuns. Es sieht so aus, als ob seine Figuren ihm ähnlicher waren, als seine Fans geahnt haben. 

Robin Williams hat am Ende doch aufgeben müssen. Er fehlt mir jetzt schon.

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